HorseThinking

Ein Leben reicht nicht aus, um reiten zu lernen "Nuno Oliveira"

Training


"Nicht jedes Pferd muss tanzen – manchmal ist Stärke der wahre Takt.“

"Jede Pferderasse wurde mit einem bestimmten Zweck gezüchtet – ob als Kaltblüter für die Arbeit, als sportliches Warmblut oder als vielseitiger Allrounder wie der Freiberger.
Ein Pferd über seine Grenzen hinaus zu fordern, bedeutet nicht Förderung – sondern Überforderung.
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"Die Natur eines Pferdes ist kein Hindernis, sondern der Weg.“
Nicht jedes Pferd ist für jede Disziplin gemacht – und das ist gut so. Ein Freiberger wird nie die Bewegung eines Grand-Prix-Dressurpferdes zeigen, aber vielleicht bringt er Herz, Kraft und Verlässlichkeit mit, die in ganz anderen Bereichen glänzen.
Wir glauben daran, dass jedes Pferd das Recht hat, gemäss seiner Veranlagung gefördert zu werden – mit Respekt vor seiner Herkunft und seinem Wesen. Denn echtes Reiten bedeutet, zuzuhören.
"


Die Ausbildungsskala (auch Skala der Ausbildung genannt) ist ein zentrales Prinzip in der klassischen Reitweise, vor allem in der Dressur. Sie beschreibt die systematische Entwicklung eines Pferdes unter dem Sattel und dient als Leitfaden für korrektes, pferdegerechtes Reiten. Sie besteht aus sechs aufeinander aufbauenden Punkten, wobei sie nicht starr linear ist – die einzelnen Punkte greifen ineinander über.

  1. Takt – gleichmässiger, rhythmischer Bewegungsablauf in allen Gangarten
  2. Losgelassenheit – körperliche und mentale Entspannung, kein Widerstand, schwingender Rücken
  3. Anlehnung – sanfte, durchlässige Verbindung zwischen der Hand des Reiters und dem Pferdemaul, sie entsteht aus einem ausbalancierten und feinen Sitz
  4. Schwung – energetische, elastische Bewegung aus der Hinterhand
  5. Geraderichtung – das Pferd geht auf beiden Händen gerade, richtet die Hinterhand unter den Schwerpunkt
  6. Versammlung – mehr Lastaufnahme der Hinterhand, Aufrichtung, Selbsthaltung, mehr Balance


Vor der Aufrichtung (Versammlung) kommt die Losgelassenheit. Erst wenn das Pferd losgelassen ist, kann es sich korrekt an die Reiterhilfen stellen, den Rücken schwingen lassen und in Richtung Versammlung entwickelt werden.

Viele Probleme entstehen, wenn diese Reihenfolge nicht beachtet wird.


Schulterkontrolle – der Schlüssel zur Reitkontrolle
Die Kontrolle über die Schulter des Pferdes ist einer der entscheidenden Aspekte in der Reitkunst.

"Wer die Schulter unter Kontrolle hat, der hat sein Pferd unter Kontrolle"

Die Schulter ist ein Dreh- und Angelpunkt für Balance, Geradeausrichtung und Biegung. Wenn das Pferd über die äußere Schulter „wegläuft“, entzieht es sich der Führung und wird schief oder sogar taktunrein. Ein ausgebildeter Reiter lernt daher, die Schultern mit Hilfe von Sitz, Schenkel und Zügel präzise zu steuern – z. B. durch das korrekte Reiten auf gebogenen Linien, Schulterherein oder Übergänge. Erst wenn die Schulter auf der Spur bleibt, kann das Pferd sein Gleichgewicht finden, den Rücken loslassen und korrekt an die Hilfen treten. Schulterkontrolle ist also keine Lektion – sie ist eine Voraussetzung für Harmonie.


Wir bieten:

Gymnastizierende Arbeit
Ziel: Mobilisation, steigern des Vertrauens und korrekte Bewegungsabläufe

  • Mit schonenden Übergängen und Stangenarbeit, helfen wir dem Pferd seinem Körper zu mobilisieren und korrekt zu arbeiten, während wir das Vertrauen in den Reiter*innen aufbauen.


Individuelles Training
Ziel: Dem Pferd angepasstes Training

  • Jedes Pferd hat seine eigene Geschichte. Deshalb erstellen wir massgenschniederte Trainingspläne, die auf die Bedürfnisse auf ihres Pferdes eingehen.


Grundausbildung für junge Pferde (Dressur, Vielseitigkeit, Western etc.)
Ziel: Vertrauen, Balance, Muskulatur aufbauen

  • Takt und Losgelassenheit sind die absolute Grundlage
  • Ahnlehnung: In die Anlehnung wird nicht hineingeritten – sie entwickelt sich aus einem feinen Sitz heraus
  • Schwung & Versammlung kommen erst viel später, wenn das Pferd sich körperlich und mental entwickelt hat
  • Gewöhnung an den Sattel
  • Gewöhnung an das Reitergewicht und Equipment

Alles passiert spielerisch und in kleinen Schritten  – lieber zu viel Zeit lassen als mit zu viel Druck reiten.


Turniervorbereitung (Dressur, Vielseitigkeit, Western etc.)
Ziel: Präzision, Durchlässigkeit, Ausdruck

  • Die Skala wird hier viel bewusster systematisch angewendet.
  • Geraderichten und Versammlung rücken stärker in den Fokus, um Lektionen wie z.B. Traversalen, Galoppwechsel, Piaffe, Spins, Rollbacks, Sliding Stops etc. korrekt reiten zu können.
  • Die Ausbildung wird gezielter, strukturierter, aber immer pferdegerecht.
  • Kein Punkt darf ausgelassen werden – z. B. kann ein Pferd ohne Losgelassenheit keine echte Versammlung zeigen.


Freizeitreiten / Geländereiten
Ziel: Vertrauen, Leichtigkeit, Sicherheit

  • Hier steht Losgelassenheit fast an erster Stelle, weil sie mit Wohlbefinden und Kooperationsbereitschaft zu tun hat.
  • Takt & Anlehnung sind wichtig, damit das Pferd stabil und gesund bleibt.
  • Versammlung ist meist kein Ziel, aber ein gut gymnastiziertes Pferd wird sich automatisch besser tragen.
  • Sitz des Reiters und feine Hilfengebung werden oft unterschätzt, sind aber entscheidend, auch im Gelände.




"Das Vertrauen eines Pferdes zu gewinnen ist eine Prüfung, die Stärke im Inneren verlangt
und nicht in den Händen"
"unbekannt"